/ Meine Themen / Gesundheitspolitik / Strukturreform des Klinikwesens
Die gesundheitliche Grundversorgung ist durch die Fehlannahme, Kliniken müssten immer Gewinn machen, völlig verkommen. Das Problem beginnt oftmals schon bei den Klinikleitungen. In meinem Idealmodell gibt es den ärztlichen Direktor, dem ein Geschäftsführer für die wirtschaftlichen Belange des Hauses zur Seite steht. Denn nur ein fachkundiger Arzt ist überhaupt in der Lage, eine solche Einrichtung zu führen. In der Kliniklandschaft finden sich aber immer mehr Häuser, die von einer externen Verwaltungsfirma mit beschränkter Sachkenntnis für viel zu viel Honorar kaputtgespart werden. Diesen Modellen muss bei staatlich getragenen Einrichtungen ein Riegel vorgeschoben werden. Außerdem bedürfen die Fallpauschalen einer dringenden Reform und die Grundfinanzierung der Häuser muss deutlich gestärkt werden. Langfristig muss die Politik auch darüber befinden, ob die Beibehaltung der Fallpauschalen für kommunale Einrichtungen überhaupt noch sinnvoll ist. Das Wohl des Patienten muss an erster Stelle stehen, weit vor irgendwelchen ökonomischen Interessen.
Ich befürworte eine Strukturreform prinzipiell. Dabei muss aber eine flächendeckende und wohnortnahe Versorgung sichergestellt sein. In Klinikverbünden gibt es die Möglichkeit, dass sich jedes Haus spezialisiert und man so tatsächlich unnötige Doppelstrukturen vermeidet. Nicht jede Klinik muss außerdem eine umfangreiche Notfallversorgung sicherstellen, sofern eine andere mit einer solchen in der näheren Umgebung liegt. Bei Notfällen könnte es so ausreichen, wenn die Klinik dafür eine Art Portalfunktion erfüllt. Von der Schließung von Krankenhäusern halte ich nichts.