Maßnamen gegen die Flucht der Ärzteschaft aus den bayerischen Krankenhäusern

Meine Postion:

Wir haben einen dramatischen Ärztemangel in den Kliniken. Wo sich früher auf freie Arztstellen in Kliniken noch viele Bewerber fanden, da muss heute aktiv gesucht werden. Viele Mediziner, gerade angehende, entscheiden sich lieber für einen Berufsweg in der Forschung. Die Ursachen dafür sind sicherlich vielschichtig. Um der Flucht der Ärzteschaft aus bayerischen Krankenhäusern entgegenzuwirken, möchte ich mich im Bayerischen Landtag für eine nachhaltige Verbesserung der Arbeitsbedingungen einsetzen. Insbesondere zwei Punkte liegen mir dabei ganz besonders am Herzen: die bessere Verträglichkeit des Berufes mit dem Privatleben und die Bezahlung. Bei ersterem hat jeder angestellte Arzt sicherlich andere Präferenzen. Manch einer mag flexible Arbeitszeiten bevorzugen, manch einer möchte aber auch gerne einen geregelten Ablauf mit fixem Feierabend. Wichtig ist hier, dass es ein breites Angebot an Arbeitszeitmodellen gibt, aus denen die Klinikärzte im besten Falle das auswählen können, was am besten zu ihrer Lebensrealität passt, egal ob Tagdienst, Nachtdienst, Bereitschaftsdienst oder Rufdienst. Außerdem muss die Bezahlung der angestellten Ärzte dringend verbessert werden. Denn es ist schließlich kein Wunder, dass sich viele für einen Weg in der Forschung entscheiden, wenn dort auch besser bezahlt wird. Außerdem muss die Digitalisierung in den Kliniken beschleunigt werden, um administrative Aufgaben zu reduzieren und mehr Zeit für die Patientenversorgung zu schaffen. Um kein Digitalisierungschaos auszulösen wird der Deutsche Bundestag noch in dieser Legislaturperiode auf Initiative der FDP-Fraktion gewisse technische Protokolle für Softwarelösungen per Gesetz vorgeben, damit die notwendige Interkompatibilität verschiedener Softwarelösungen gegeben ist. Das ist insbesondere für die Kommunikation zwischen Kliniken sowie zwischen Kliniken und Hausärzten wichtig. Außerdem setze ich mich für die Selbstständigkeit von Ärzten in den Kliniken ein. Für die Gesundheitsversorgung der Zukunft braucht es sowohl angestellte als auch selbstständige Ärzte.

Frage aus dem Fragebogen des Marburger Bund Bayern